Rechenintensive Programme im Hintergrund

renice
Manchmal hat man ein rechenintensives Programm, z.B. einen Quicktime-Film kodieren oder ein Raytracing-Bild berechnen, welches stundenlang rechnet und die Arbeit am Rechner quälend langsam macht. Stellen Sie sich vor, Sie kodieren gerade Ihren Urlaubs-Film und ein Kunde ruft an, Sie sollen einen dringenden Job in Photoshop machen. Sie werden vermutlich den Quicktime-Job abbrechen und später neu starten. Aber das ist nicht nötig. Man kann den Prozess einfach per Terminal in der Priorität heruntersetzen und Sie werden nichts mehr von dem Prozess merken. Er nutzt dann nur noch die wirklich übrig gebliebenen Kapazitäten, also rechnet nur noch, wenn kein anderer Prozess mehr rechnet.

Und so wird’s gemacht: Starten Sie das Programm „Aktivitäts-Anzeige“ (Dienstprogramme) und ermitteln Sie die ProzessID (kurz: PID). In unserem Beispiel ist es der „QTPlayerHelper“ mit der PID 1665. Starten Sie nun das Programm „Terminal“ (Dienstprogramme) und geben Sie unten stehenden Befehl ein.

renice +20 1665

Danach macht der Quicktime-Encoder nur noch was, wenn absolut gar kein anderer Prozess etwas zu rechnen hat. Anzumerken ist noch folgendes:
  • Mit +20 wir die Priorität veringert. +20 ist nämlich nicht die Priorität sondern genau das Gegenteil, sozusagen die Un-Priorität. Also, je höher der Nice-Wert, desto geringer die Priorität.
  • Ein User kann nur seine eigenen Prozesse ändern. Und es können nur Prozesse „nicer“ gemacht werden.
  • Um Prozesse in der Priorität zu erhöhen (negative Nice-Werte), muss man sie als Super-User („sudo“ vorweg schreiben) ausführen.
  • Anstelle der Aktivitäts-Anzeige können Sie auch „top“ in das Terminal eingeben.